Von: Fix Sadler

Saga bestehen seit 1977. 32 Jahre hat uns die Band um den charismatischen Singer/Songwriter Michael Sadler Alben um die Ohren gehauen, die irgendwo zwischen Opern- und Melodic-Rock lagen. Nun ist Michael Sadler ausgestiegen, der nach meiner Ansicht wichtigste Sänger einer Band (nach Freddie Mercury), um dieser ihre Identität zu geben... Das neue Album heisst The Human Condition und bietet uns mit Rob Moratti einen treffsicheren Sänger, der aber ganz sicher nicht das neue Aushängeschild der Combo wird (meine Freundin meint, der Typ klänge wie ein typischer NeoProg-Sänger... - stellt Euch darunter vor was ihr wollt). Und dennoch; die Frischzellenkur hat der Combo irgendwie gut getan.

Ich fühle mich an das Comeback-Album The Security of Illusion erinnert. Damals waren Jim Gilmour und Steve Negus zur Band zurückgekehrt und damit auch einige modernisierte Trademarks von Saga. Hervorstechend war aber das bis dahin unbekannte Hardrock-Geriffe von Ian Crichton, welches der Band eine neue Frische verpasste. Das passiert hier jetzt wieder. The Human Condition rockt wie schon seit Ewigkeiten kein Saga-Album mehr. Darüber hinaus hat Ian Crichton der Band einen etwas "schrägeren" Anstrich verpasst. Tatsächlich "proggt" die Band eigentlich mehr denn je. Schon das eröffnende Titel-Stück bietet (bis auf Vocoder-Sounds instrumental gehalten) so etwas wie Fusion-Metal aus dem Hause Saga. Wow! Und so rockt das Album auch die komplette Spielzeit, Ausnahme findet dies nur beim "schleimigen" Hands Of Time, welches ich aber ausnahmsweise als ganz ordentliche Ballade durchgehen lasse. Nur noch versteckt findet man die klassischen (und in den letzten Jahren arg überstrapazierten) Saga-Sounds, die einzige Ausnahme bildet A Number With A Name bei dem man sogar glaubt Sadler singen zu hören...

Ansonsten habe ich Saga schon lange nicht mehr so abwechselungsreich und befreit aufspielen gehört. Selbst das "stompige" You Look Good To Me macht trotz einiger Längen Spass, weil man den Eindruck gewinnt, dass die Band seit langem mal wieder erfreut ein Album eingespielt hat. Was wie eine Abrechnung mit dem "Störfaktor" Michael Sadler anmutet, ist in Wirklichkeit nur der Respekt vor der Entscheidung des ehemaligen Co-Bandleaders, der offensichtlich erkannt hatte, dass irgendwas passieren musste. Die zurückgelassene Band (und der Fan) profitiert von dieser Entscheidung wie es kaum vorstellbar gewesen wäre.

Die Saga-Fan-Gemeinde mag sich verraten und verkauft fühlen, aber das erste Album ohne Sadler ist gleichzeitig das beste Saga-Album seit Generation 13. Eigentlich nur Schade, dass sie es nicht mit Michael Sadler eingespielt haben...


Quelle: http://www.babyblaue-seiten.de/index.php?albumId=9723&content=review

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