House Of Cards
"Niemand klingt so wie wir. Einen Saga-Song erkennt man aus Tausenden anderer Lieder heraus. Egal aus welcher Epoche der Bandgeschichte das jeweilige Stück stammt", gibt Jim Crichton, Bassist des kanadischen Quintetts zu Protokoll.

Wer einmal eine Platte von Saga gehört hat, weiß was er meint. Dieses Gitarren- und Keyboardspiel ist wirklich unverwechselbar. Qualitativ gab es in den letzten 23 Jahren allerdings größere Schwankungen zu verzeichnen. Besonders die ersten drei Alben, das selbstbetitlete Debüt, "Images At Twilight" und "Silent Knight" ragen unter den Produktionen der Band heraus. Diese Alben sind schon längst Klassiker des Prog-Rock geworden.

In der Folgezeit erreichten die Kanadier das hohe Niveau ihrer frühen Jahre nur noch selten. Zwischen 1987 und 1993 legte man gar eine Schaffenspause ein. Nach der Reunion gelang es Saga leider auch nicht mehr, an die alten Erfolge anzuknüpfen.

"House Of Cards" nun, das fünfzehnte Album der Formation, hat das Zeug, ein weitere Klassiker zu werden. Seit der Reunion hat man die Band nicht mehr in solch guter Form erlebt. Die elf Tracks weisen wieder alle Zutaten auf, die einen guten Saga-Song ausmachen: einprägsame Melodien, ausgeklügeltes Instrumentalspiel und abwechslungsreiche Kompositionen kennzeichnen das Album. Insgesamt ist die CD ein wenig härter geraten als man das in den letzten Jahren von Saga kannte. "That's How We Like It", der härteste Song auf dem Album, hat hier wohl programmatischen Charakter.

Zweifelsohne ist den Kanadiern mit diesem Album wieder einmal ein großer Wurf gelungen. Mit dieser Veröffentlichung erspielen sich Jim Crichton und seine Mitstreiter wieder einen der vorderen Plätze in der Prog-Rock-Liga.